Kategorie: Skitouren

In der Kategorie „Skitouren“ findet ihr nützliche Informationen rund ums sogenannte „Ski Mountaineering“. Wer das noch nicht kennt, hier eine kleine Einführung:

„Ski Mountaineering“ ist die englische Bezeichnung für Skibergsteigen oder Skialpinismus; der englische Begriff klingt irgendwie schöner, deswegen benutzen wir ihn ganz gern. Darunter versteht man das Besteigen von Bergen mittels Ski und die Talfahrt abseits präparierter Pisten, d.h., im Tiefschnee. Als Anfänger oder in unbekanntem Gelände sucht man sich dabei einfache(re) Routen, die idealerweise „verspurt“ sind, also schon Spuren von anderen Skibergsteigern vorhanden sind. Als Fortgeschrittener sucht man sich eher „unverspurte“ Routen; das macht die Tour etwas spannender.

Was braucht man dafür:

Zunächst braucht man spezielle Tourenski. Dabei sind unsere gar nicht breiter als normale Abfahrtski. Es gibt auch breitere Tourenski, die die Abfahrt im Tiefschnee erleichtern. Da ich am Anfang noch nicht wusste, ob mir das Ski Mountaineering gefällt, habe ich mich für die schmaleren Tourenski entschieden.

Die Bindung unterscheidet sich ebenfalls von den normalen Ski: sie ist so konstruiert, dass sie die Ferse beim Aufstieg (um verschiedene Stufen) anheben kann (sogenannte Steighilfe).

Beim Hochgehen klebt man sich Felle (Klebefelle) unter die Ski, andernfalls würde man ja den Berg herunterrutschen. Diese gibt es entweder aus Mohair oder Kunstfaser.

Wir haben spezielle Tourenskistiefel. Sie haben den Vorteil, dass sie ein „Gelenk“ verbaut haben, was das Laufen erleichtert. Unsere Schuhe verfügen außerdem über ein Profil, was im felsigen und/oder steilen Gelände (wenn zB die Ski getragen werden müssen) oder auch einfach beim Gehen sehr nützlich und angenehm ist.

Dann haben wir verstellbare Teleskopstöcke dabei, um sie beim Aufstieg verstellen zu können.

Außerdem sind Harscheisen unerlässlich. Harscheisen sind Beschläge aus Metall (leichter Stahl oder Aluminium), die in die Bindung der Tourenski eingesetzt werden. Sie erleichtern (oder machen diesen auch erst möglich) den Aufstieg auf harschigem oder vereisten Schnee bei größeren Steigungen. Sie kommen immer dann zum Einsatz, wenn die Felle nicht mehr ausreichen und man herunterrutschen würde. Da man ab einer gewissen Höhe Gewicht sparen muss, weil man jedes Gramm spürt, machen wir sie nur drauf, wenn es nicht anders geht. Harscheisen verfügen über beidseitig nach hinten gerichtete Zacken, die zwar beim Vorwärtsgehen nicht greifen, wohl aber das Abgleiten nach hinten und/oder unten verhindern. Bei Belastung werden die Harscheisen in den harten Schnee/Eis gedrückt und geben so Halt.

Außerdem braucht man ein Lawinenset; ein Sicherheitsset für den Fall, dass man in eine Lawine gerät. Dazu gehört ein Lawinenverschütteten-Suchgerät („Lawinenpieps“), sowie Lawinenschaufel und Lawinensonde pro Person. Ein Notbiwak ist immer gut dabeizuhaben. Es gibt noch Ausrüstungsgegenstände, die das Auffinden von Verschütteten vereinfachen sollen oder eine Ganzverschüttung zu vermeiden und somit die Überlebenswahrscheinlichkeit erhöhen (zB Lawinenairbag). Außerdem sollte man über ausreichende Kenntnisse in Lawinenkunde verfügen und sollte auch wenigstens ein Mal eine Suche proben.

Da bei uns auch teilweise das Bergsteigen dazugehört, verwenden wir auch Gegenstände des klassischen Bergsteigens, wie zB Pickel. Gehen wir über Gletscher, haben wir immer noch ein Seil mit Umlenkrolle und Klemmen sowie (Kletter)Gurt dabei bzw. an.

Kleidung:
– Skitourenhose: Sie unterscheidet sich von der Skihose dahingehend, dass sie dünner ist und an beiden Außenseiten der Oberschenkel jeweils geöffnet werden kann, denn beim Hochgehen kann einem schon mal ganz schön heiß werden)
– dicke Socken
– Skiunterwäsche (Hemd und Hose)
– darüber Fleecepullover
– Daunenjacke (möglichst eine, die sich gut zusammenpressen lässt, weil sie bei Hochgehen oft in den Rucksack wandert)
– Wind- und Regenjacke (eine dünne Jacke, die vor Wind und Regen schützen soll)
– Handschuhe
– Mütze
– Sonnenbrille
– Skihelm

Es empfiehlt sich, für die Gebiete, in denen man Ski Mountaineering beabsichtigt, entsprechende Lektüre zu kaufen, um sich über den Berg, den genauen Weg und mögliche Gefahren zu informieren. (zB gibt es von ROTHER entsprechende „Skitourenführer“)

Außerdem ist natürlich die Lawinenstufe zu berücksichtigen.