Bandar Abbas und eine nervenaufreibende Verschiffung in die VAE

Oder: Warum einfach wenn’s auch kompliziert geht?

Es ist Montag, der 25.12.2017, 11:30 Uhr: wir stehen mit dem Benz am Hafeneingang von Bandar Abbas im Süden Irans. Der Tag war anders geplant: Eigentlich wollten wir unsere Visa verlängern, eigentlich, denn erstens kommt es anders, und zweitens als man denkt. Und so stehen wir also am Eingang des Hafengeländes, wollen Erkundigungen über Preis und Abfahrtszeiten einholen und eventuell schon ein Ticket für einen der nächsten Tage kaufen. Das geht aber nicht. Im Iran muss man dafür wohl erst ausreisen.

Aber der Reihe nach:

Alex diskutiert mit dem Wachpersonal an der Einfahrt.

Hafengelände Bandar Abbas
Ankunft am Hafen in Bandar Abbas: links steht Alex schon mit den „Agenten“, was wir aber noch nicht wissen; hinten im Bild rechts sieht man die Container für die Bearbeitung des Carnets

Wir wollen doch nur mal nach dem Fahrplan gucken. Zwei andere Männer gesellen sich dazu; es sind Agenten (Grenzschlepper), aber das wissen wir noch nicht. Wir erfahren, dass die Fähre nur montags, mittwochs und samstags fährt. Mittwoch ist uns zu knapp (was, wenn sie ausfällt?), also werden wir gezwungenermaßen spontan: es soll noch heute auf die Fähre gehen. Einer der Männer ruft irgendwo an und Alex soll mit jemandem sprechen, der offensichtlich Fährtickets verkauft. Alex will wissen, was die Fähre kostet, aber das verrät der Mann am Telefon nicht, ohne das Auto gesehen zu haben, obwohl Alex das Wort „Truck“ deutlich erwähnt. Und so fahren wir ohne Ticket 10 Meter weiter – hinter den Schlagbaum der Hafeneinfahrt. Wir müssen den Benz parken und auf die linke Seite in einen Container.

Im Hafengelände Bandar Abbas
Der goldene CLS 63 aus Abu Dhabi erstrahlt das gesamte graue Hafengelände. Rechts der Container, in dem das Carnet bearbeitet wird

Davor steht ein gerade eingereister goldener CLS 63 aus Abu Dhabi. Dort ist ein Büro, in dem jemand sitzt und das Carnet de Passages abstempelt. Bevor er das aber tut, geht er in den Container links von seinem zu einen anderen Mann, der zunächst unsere Fahrgestellnummer überpüft. Alles stimmt, das sagt er dem Container-Mann zu seiner rechten und wir bekommen hinten auf das Carnet ein Gekritzel und Stempel. Wir sollen zum Zoll. Sie zeigen die Straße runter und wir fragen uns durch. Schließlich landen wir in einem hübschen Gebäude auf der linken Seite (das erste große) mit vielen Schaltern und sollen zum Schalter geradeaus gehen. Wir stehen vor einem Mann, zeigen brav unser Carnet, er ruft eine Frau von hinten. Sie gibt uns ein Formular, das wir ausfüllen müssen und erklärt, sie benötige von zwei Seiten des Carnets jeweils 2 Kopien und von unseren Pässen jeweils zwei Kopien von der Seite mit Lichtbild und dem Visum. Durch Zufall hatte ich schon gesehen, dass nebenan in einer kleinen Bude ein Copyshop ist, also kennen wir unser Ziel. Leider hilft uns das nicht weiter. 12:15 Uhr: Im Copyshop zeigen wir auf die jeweiligen Seiten des Carnets und erklären „Two copies, please.“. Der Typ stellt sich extrem doof und ruft sofort einen der Agenten, der schon vorne an der Hafeneinfahrt dabei war und nun „zufällig“ hinter uns steht. Das scheint der Punkt zu sein, wo der Agent gekonnt ins Spiel rückt. Ich will gar nicht, dass er tätig wird, weil das schon wieder Geld kostet, sage das auch, aber wir werden ihn nicht mehr los. Wir stellen uns auch extrem doof und fragen, was er eigentlich ist. Hafen- oder Zollpersonal? Irgendwie bejaht er, aber wir wissen es insgeheim besser. Das Kopieren dauert länger als erwartet: der Kopierer zerknüllt das Papier und berichtet wahrheitsgemäß Papierstau. Nach einigen Versuchen hat der Kopierfachmann genug, er sucht die besten Kopien wieder aus dem Mülleimer raus und streicht sie geduldig so gut es geht glatt. Für die recycelten Fotokopien will er dann 70.000 Rial (ca. 1,60 €) haben.

Ab jetzt wird es undurchsichtig. Ich fülle das Formular, das uns die Frau gegeben hat, für den Fahrzeughalter Alex aus: Adresse, Emailadresse, Beruf, Grund des Besuchs, Daten vom ersten Grenzübertritt, Daten vom jetzigen Grenzübertritt, Begleitperson… Bei einen Punkt weiß ich nicht, was ich eintragen soll: da kommt „Good“ drin vor und ich zucke die Schultern. Außer dem Auto führen wir nichts aus. Alex sagt mir später, dass unser Agent bei diesem Punkt „Christ“ geflüstert hätte. Ging es echt um Religionszugehörigkeit? God statt Good? Ich bekomme nichts mit und trage einfach Daimler-Benz ein. An unseren Benz glauben wir. Im selben Gebäude in einem Gang auf der rechten Seite vom Eingang wird das Formular abgestempelt, unser Agent tackert alles zusammen, wieder zurück zum Schalter. Der Agent rennt kurz weg, kommt mit weiteren Kopien wieder und trägt händisch auf Farsi Fahrgestellnummer und Modell des Fahrzeugs in dreifacher Ausfertigung in eine Liste ein. Die Zettel werden vom Zoll an einem der Schalter in wieder einem anderen Nebenraum unterzeichnet. Nirgendwo steht etwas; wir sehen jetzt ein, ohne Agent wären wir aufgeschmissen. Wir haben ein bisschen Sorge, wie wir das finanzielle Problem bezüglich der Fährtickets lösen, weil wir nicht genug Rials dabei haben, also fragen wir eine Dame im Nebenraum, die Englisch spricht, wo wir die Fähre bezahlen müssen. Allgemeines Schulterzucken: das wisse niemand, sagt sie. Schon klar, der Agent wird es wissen.

Wir müssen aus dem Gebäude raus und in ein kleines Gebäude nebenan: immer noch Zoll! Alex muss mit Carnet und Pass vortreten. Der Beamte fragt, ob wir aus Stuttgart kämen. Außerdem kennt er das Wort „Schalke“. Wieder wird irgendetwas unterzeichnet. Plötzlich ist der Agent weg und taucht nicht wieder auf. Wir schlagen uns allein durch. Auf dem Weg treffen wir den älteren Mann von der Hafeneinfahrt (ebenfalls Grenzschlepper) – er schicke den Jungen zu uns, sagt er. Er ist der Chef.

Wir sind jetzt in der Hafenverwaltung es ist 13 Uhr. Am ersten Schalter links, dem Ticketbüro sozusagen, werden wir vorstellig. Wir überreichen unsere Dokumente. Es fehlen Kopien. Klar, die hat unser Agent. Der Mann macht eigenständig Kopien, aber ich befürchte irgendwie, dass Stempel und/oder Unterschriften fehlen. Wir sollen Platz nehmen. Schließlich sagt der Mann: Ticketverkauf erst ab 16 Uhr. Um 13:11 Uhr taucht unser junger Agent wieder auf. Wir gehen zum Schalter rechts gegenüber und müssen für irgendetwas 600.000 Rials  (knapp 14 €) zahlen. Hafenabwicklung? Unser Agent kann es uns auch nicht sagen; sein Englisch ist nicht so gut. Ihm geben wir das Geld in Bar, er übergibt es einem anderen Mann. Unser Agent zieht zweimal seine Kreditkarte durchs Lesegerät, wir bekommen zwei Quittungen mit verschiedenen Beträgen, die insgesamt 600.000 Rials ergeben. Ein Aufseher im lila T-Shirt guckt auf den Betrag und wirft uns einen bitterbösen Blick zu. Keine Ahnung, warum.

Wir sollen auf den roten Sesseln Platz nehmen und warten. Als ich frage, warum, braucht es etwas bis sich herausstellt, dass wir auf den Ticketverkauf und die Einfahrt in die Freihafenzone warten. Das geht doch aber frühestens ab 16 Uhr! Wir sagen, dass wir lieber im Auto warten wollen; wir müssen dringend etwas essen. Er versteht nicht, geht mit zum Benz und will, dass wir ihm folgen. Wir erklären es ihm nochmals. Steht das Fahrzeug nämlich erst mal in der Freihafenzone, darf man an das Fahrzeug bis zum Einchecken nicht mehr ran! Wir verabreden uns um 16 Uhr zum Ticketkauf. Da wir nun massig Zeit haben, schludern wir ein bisschen. Um 14:17 Uhr klopft es hektisch. Unser Agent steht vor der Tür und sagt, dass der Benz in die Freihafenzone gefahren werden muss. Nach einigem Hin und Her bekommen wir maximal 10 Minuten. Also schlucken wir schnell das Essen hinunter. Alex muss allein fahren – ich muss vor dem Passenger Terminal warten. Und was macht Alex während der Zeit?

  1. Er muss vor einem weißen Container (auf dem nichts steht) neben einer leeren Halle stoppen. Hier wird die Fahrgestellnummer geprüft.
  2. Nächster Stopp ist 100m weiter an der nächsten Halle. Dort gehen beide Agenten allein hinein und kommen erst nach 15-20 Minuten wieder heraus. Was da gemacht wurde? Keine Ahnung. Aber auf jeden Fall irgendetwas Zollmäßiges.
  3. Es geht zurück zur Einfahrt der Fähre am Kai. Es werden noch einmal alle Papiere und die Fahrgestellnummer geprüft, Blätter werden abgestempelt. Alex darf den Benz an den Kai fahren.

Um 15:18 Uhr ist Alex wieder da. Er diskutiert gerade mit den Agenten über den Preis für deren Dienste. Direkt nachdem der Benz abgestellt war, fordert der Chef 50 € für die Dienste seines Kollegen. Alex fragt überrascht wofür, schließlich hat bis jetzt niemand etwas von kostenpflichtigen Diensten gesagt, obwohl wir danach gefragt haben. Der Chef will 50€ haben, dabei bleibt es. Es folgt eine heftige Diskussion. 50 € ist uns zu viel. Andere Reisende hätten das auch bezahlt, das sei der normale Preis, sagt der Chef. Wir schütteln energisch die Köpfe. Die 50€ wären für beide. Wieso sollen wir für zwei zahlen? Nur der junge Agent war doch für uns tätig. Er lässt sich nicht beirren. Alex fragt, was er denn pro Stunde nehme. Der Chef erklärt unbedacht etwas von umgerechnet 5 €. Und wie viele Stunden sei er tätig gewesen? 3! Alex rechnet ihm lächelnd vor: drei mal fünf macht 15€. Wohlwollend kommt man selbst bei zwei Agenten nur auf 30€. Das findet der Chef aber extrem doof. Was folgt ist eine unsinnige Diskussion, wie sehr uns doch deren Unterstützung geholfen hätte. Plötzlich spricht er russisch mit uns. Wahrscheinlich um uns klarzumachen, dass wir ohne deren Hilfe aufgeschmissen gewesen wären. Dann sagt er, dass wir aus Deutschland kämen und die 50€ uns doch nicht wehtäten. Es reicht. Wir drücken ihm 1.500.000 Rial (umgerechnet um die 34€) in die Hand und sagen, dass er nicht mehr bekommt. Das ist gewagt, denn die beiden sind mit unseren Unterlagen noch nicht fertig. Letztlich akzeptiert er unter Prostest und sagt mehrmals: „I’m not satisfied!“ Ja, das sind wir auch nicht.

Wir sitzen in der Hafenverwaltung und warten auf die Öffnung des Ticketschalters. Unser junger Agent kramt in den Papieren an einem der Tische. Ist er doch angestellt und hat sich das Geld schwarz eingesteckt? Ich sage zu Alex, dass wir irgendwie in der Bredouille stecken, denn wir haben keinerlei Verhandlungsbasis für den Fährpreis; der Benz steht ja schon in der Freihafenzone. Und es gibt keine Preisliste. Erst um 16:20 Uhr öffnet der Ticketschalter von Valfajr Shpping Co. exklusiv für uns (es gibt übrigens auch ein Büro in der Stadt, aber das wissen wir nicht – siehe unten). Der Mann bietet uns Tee an. Wir lehnen freundlich ab; wir wollen erst über die Preise sprechen. Er nimmt einen Zettel und fängt an, die Kosten aufzulisten. Dabei muss er immer wieder länger nachdenken, wird vom Telefon in seinen Gedankengängen unterbrochen, denkt wieder nach. Keine Preisliste, keinen Blick in den Computer, er summiert wie folgt:

  1. 315.000 Rials per Person für den Personentransport
  2. 264.000 Rials für die Bill of Lading (B/L) für den Benz
  3. 800 Dollar für die Verschiffung des Benz

So viel Geld haben wir nicht dabei. Ich versuche zu verhandeln, weiß ich doch die Preise von 2015. Also schreibe ich ihm meine Preise auf. Aber der Mann weiß, dass das die Preise von 2015 sind. Die Preise sind gestiegen. Pech gehabt. Er schreibt sogar noch die einzelnen Preise für die verschiedenen Fahrzeuge auf: normal = 500 $; Caravan bis 4 Tonnen = 700 $; alles darüber = 800 $. Es sind feste Preise; nicht verhandelbar und wohl auch die Preise aus dem Ticketoffice in der Stadt. Wir wollen verhandeln, dass wir alles nach der Ankunft in Sharjah bezahlen. Nach einem Telefonat mit dem Chef müssen wir B/L und Personentransport im Iran in Rials bezahlen, die 800$ für den Benz in Sharjah. Inzwischen ist eine Stunde vergangen. Der Mann arbeitet seeeeehr laaaangsaaaaaam. 17:20 Uhr: er bietet uns nochmals schwarzen Tee an. Nachdem wir ahnen, noch eine Weile sitzen zu müssen, nehmen wir dieses Mal an. Das Internet funktioniert nicht. Ohne Erklärung bringt er uns in die Passagierhalle und lässt uns allein. Dort sitzen wir auf den Stühlen und warten. Gegen 18 Uhr haben wir unsere ausgedruckten Passagiertickets. Der Benz steht nicht drauf. Ich frage nach und wir erklären, dass wir nicht ohne den Benz fahren werden. Ja, sagt er, er kümmere sich jetzt um das Formular. Wir sollen in der Halle sitzen bleiben und warten. Ich schaue auf den Kalender: Wenn man in den Iran reist, reist man quasi in die Vergangenheit: nach deren Kalender ist heute (25.12.2017) erst der 23.01.1369.

Um 18:15 Uhr werden die Personenkontrollen besetzt; der Herr vom Ticketschalter ist noch nicht zurück. Ich habe die Befürchtung, dass er schon nach Hause gegangen ist, weil es schon so spät ist. „Wir brauchen unbedingt die B/L; ohne die kann der Benz nicht mit!“ sage ich zu Alex und rutsche nervös auf meinem Stuhl hin und her. „Können wir bitte mal nachschauen, ob der Mann noch arbeitet?“ frage ich. Wir suchen den Mann auf. Das Gebäude ist zwar beleuchtet, sieht jedoch menschenleer aus. Die Tür ist geschlossen. Aber wir tun ihm Unrecht: er sitzt immer noch hinter seinem Schreibtisch. Unsere B/L hat er jedoch immer noch nicht fertig. Wir setzen uns wortlos vor seinen Tisch und warten. Das Telefon ist wichtiger. Um 18:20 Uhr geht er weg. Alex fragt noch schnell, wann Boarding sei. 19 Uhr. Na da muss sich der Mann aber ranhalten, wenn er das noch schaffen will bei seinem Arbeitseifer. Als er wiederkommt, funktioniert das Internet wieder und die B/L ist bald erstellt; wir kommen gerade rechtzeitig zur Personenkontrolle.

Abfertigung im Hafen Bandar Abbas - Bill of Lading
Unsere Bill of Lading

Kurz nach 19 Uhr findet die nach Geschlechtern getrennte Personenkontrolle statt. Ich sehe vor mir, dass die Frauen andere Tickets haben als wir; nämlich solche mit Platznummer. Ich rufe Alex zu, ob wir nochmal zum Ticketschalter müssten, um unsere Bordkarten zu holen. Er winkt ab; ist ja eigentlich auch egal. Um 19:20 Uhr werden unsere Pässe kontrolliert; Alex und ich stehen zufällig gleichzeitig am Schalter: er rechts beim Mann, ich links bei der Frau. Alex‘ Beamter nimmt beide Pässe und winkt uns durch: er bringe uns gleich die Pässe in den Warteraum. Wir müssen durch die Sicherheitskontrolle. Als ich den Raum betrete ist die junge Dame mit ihrem Handy beschäftigt. Ich muss auf mich aufmerksam und als sie mich sieht, winkt sie mich einfach durch. Nichts wird bei mir gescannt. Alex‘ Beamter kommt wieder und sagt, das System sei zu langsam, er komme später wieder. Als er wiederkommt folgt eine Art Verhör: Woher wir kommen, was wir im Iran gemacht haben, was wir beruflich machen… Alex fragt ob es ein Problem gäbe? Nein, er sei nur interessiert. Wir stellen eine Frage zurück, die unbeantwortet bleibt. Das Verhör ist damit sofort beendet.

Fähre Bandar Abbas - Passagierhalle
Wartehalle für Passiere nach der Sicherheits- und Passkontrolle. hinten rechts ist die Tür zur Fähre

Es ist mittlerweile 20 Uhr: wir sitzen in der Wartehalle auf den hintersten Plätzen, da kommt jemand in einem blauen Overall, der ein bisschen nach Hausmeister aussieht und sagt einen Namen, der nicht zu verstehen ist. Nur aus Spaß plappere ich Alex‘ Namen in derselben Melodie nach. Alex‘ sagt: „Du, das kann aber sein!“ Und richtig! Alex ist gemeint. Der Mann will noch einmal Alex‘ Pass sehen, dann unsere Tickets. Er verschwindet wortlos mit den Tickets. Als er wiederkommt überreicht er uns mit einem freundlichem Lächeln die Bordkarten mit Sitzplatznummern. Ein Angestellter versperrt die Ausgangstür zur Fähre, weil die Iranerinnen schon rausdrängen. Immer wieder rennen Beamte hin und her und checken Pässe. Ich versuche, mein Handy an den Ladestationen in der Wartehalle aufzuladen – keine Chance, es lädt nichts.

Passagiertickets Fähre Hormuz-12
Unsere Passagiertickets für die Fähre Hormuz-12 von Bandar Abbas nach Sharjah

Um 20:38 Uhr werden die Tickets überprüft, Alex übergibt dem Mann an der Fähre die B/L und darf den Benz auf die Fähre Hormuz-12 fahren. Wir sind drin! Alex parkt das Auto und einer der Angestellten flüstert ihm zu, dass wir gerne auch im Auto schlafen könnten, aber wir sollten das bloß niemandem sagen. Uns zuliebe sei das ok. Wir freuen uns auf eine Nacht in unserem Bett. Bis zur Abfahrt der Fähre müssen wir allerdings zu den anderen Passagieren in die Sessel und da sitzt der nächste Angestellte, der uns zuflüstert, dass wir nachher gerne in unser Auto gehen könnten, aber es bloß keinem erzählen sollten. Uns zuliebe sei das ok. Aha. Um 22:30 Uhr heißt es: Leinen los! Wir bekommen unseren Abendessen – Reis mit Hühnchen (im Preis inbegriffen) – und verschwinden, wie von uns verlangt, heimlich im Benz. Wir freuen uns auf Ruhe in unseren eigenen vier Wänden. Wir sind noch gar nicht richtig im Auto, da springen die Kühlaggregate der Kühlkoffer um uns herum an! Ein Vibrieren und Heidenlärm! Die Überfahrt soll 10 Stunden dauern… Alex sagt zu mir: „Ach übrigens: Frohe Weihnachten!“


Und hier noch die Adressen bzw. die Koordinaten der Ticketbüros in Bandar Abbas und Sharjah:

https://caravanistan.com/transport/persian-gulf-ferry/bandar-abbas-sharjah/


6 Gedanken zu “Bandar Abbas und eine nervenaufreibende Verschiffung in die VAE

  1. Wir planen in 2019 von Russland aus durch Aserbaidschan (oder Georgien/Armenien) und durch den Iran in die Vereinigten Arabischen Emirate zu fahren, und von dort (mit einem Abstecher in den Oman) weiter durch Saudi Arabien (Inshala) mit der Fähre nach Ägypten, und weiter TransAfrica nach Kapstadt.
    Euer Bericht war bisher der einzige Bericht, den ich gefunden habe, der die Fähre Iran – VAE mit eigenem Fahrzeug beschreibt.
    Diesel scheint im Iran (und Ägypten/Sudan?) wohl ein Problem zu sein, also werden wir wohl doch lieber ein Fahrzeug benutzen, dass mit Benzin fährt. Ich dachte ursprünglich an einen Toyota Hilux, aber die gibt es leider nur als Diesel Fahrzeuge, also wird es wohl eher ein Landcruiser oder ähnliches (kein Truck :).
    Tolle Berichte, weiterhin viel Spaß

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    1. Hallo Helmut,

      die Dieselbeschaffung hat uns auf der Rückreise mehr Probleme bereitet, als auf der ersten Durchreise. Dadurch, dass wir eine ordentliche Reichweite mit unseren beiden Tanks haben, war es für uns unproblematisch. Unser Eindruck ist, dass es rund um Bandar Abbas schwierig ist, aber das ist nur ein Eindruck, der nicht der Realität entsprechen muss. Auf der Rückreise nach Norden im Westen Irans hatten wir Probleme, an Diesel zu kommen, weil die Tankstellenbetreiber entweder keine Dieselkarte hatten oder diese bereits erschöpft war. Weiter im Norden bekamen wir wieder Diesel. Ich denke, wenn man etwas mehr Zeit in die Suche investiert, dann findet man auch Diesel. Am besten schaut und fragt man dort, wo LKW-Fahrer tanken. Die können manchmal auch mit ihrer Dieselkarte weiterhelfen, wenn es der Tankstellenbetreiber nicht kann. Was uns zB in Usbekistan geholfen hat (hier gibt es ebenfalls Probleme bei der Dieselbeschaffung) ist die APP „iOverlander“, die wir nur empfehlen können. Reisende hinterlassen dort hilfreiche Informationen!

      Viele Grüße
      Nicole & Alex

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  2. Hallo und weiterhin eine gute Reise! Dank für eure spannenden Berichte und damit die Möglichkeit, aktuelle Hintergrundinformationen zu erhalten. Viele wertvolle Tipps erleichtern den Nachfahren die Planung und Durchführung eines ähnlichen Abenteuers. Ich freue mich auf eure nächsten Erlebnisse, alles Liebe! Jo

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    1. Hallo Jo, vielen Dank für Deinen Kommentar! Wir freuen uns, wenn unsere Berichte die Planung und Durchführung einer Reise unterstützen, wenn gar erleichtern können!!! Wir selber sind ja auch immer auf der Suche nach den verschiedensten Informationen und sind dankbar, wenn andere berichten.
      Viele Grüße
      Alex&Nicole

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