Zwei Tropenstürme halten auf die Karibik zu: einer soll sich auflösen, aber der andere soll Martinique, Dominica, Guadeloupe treffen. Es handelt sich um den Tropensturm Gonzalo. Zwar sollten wir in den Grenadinen dann relativ sicher sein, aber man weiß ja nie, wie sich die Route eines Sturms entwickelt. Wenig später soll er dann tatsächlich südlicher auf die Karibik treffen.

Umso glücklicher sind wir, am 23. Juli 2020 die Segel hissen und nach Curaçao segeln zu können. Die ersten beiden Tage sind sehr entspannt, wundervolles Dahingleiten, Sonne, kurze niedrige Wellen. Ab Tag 3 in der Nacht legt der Wind zu und wir haben Wetterleuchten um uns herum. Plötzlich, gegen 8:00 Uhr am Morgen, schnellt die Windgeschwindigkeit ganz abrupt von 15 Knoten auf 40,8 Knoten hoch. Sind das die Ausläufer von Gonzalo? Dichter, heftiger Regen umhüllt uns für einen kurzen Zeitraum, dann lässt der Wind etwas nach. In der Nacht ist es wieder ruhig und ich sehe während der Nachtwache wieder Wetterleuchten in der Ferne. Als Alex zufällig kurz gucken kommt, fällt auch ihm das Wetterleuchten auf, bei dem ich mir nichts gedacht habe, weil wir das ja einen Tag zuvor schon hatten. Aber Alex hat ein ungutes Gefühl: das Wetterleuchten kommt aus Osten und kommt schnell näher, direkt auf uns zu. Er will möglichst schnell und weit nach Süden, um der Front zu entkommen. Also schmeißen wir die Motoren zusätzlich an und steuern direkt auf Venezuela zu. Mitten in der Nacht zieht die erste Gewitterfront nördlich mit ordentlich viel Licht und Donner in etwa 6 NM an uns vorbei. Zwei Stunden später laufen drei Squalls hinter uns von Südost nach Nordwest. 45 Minuten später ist das Gewitter direkt über uns durchgezogen, es blitzt und regnet. Ein einschlagender Blitz auf MOCEAN wäre für sämtliche Geräte tödlich. Die meisten Geräte verstauen wir also mal wieder im Backofen. Das Wetter beruhigt sich wieder und wir haben das Schlimmste überstanden. Später erfahren wir von Romina und Martin von der FLOW, dass der Tropensturm doch südlicher über die Karibik gezogen ist als erwartet. Sie harrten nämlich in Bequia (Grenadinen) aus, während sämtliche Segler nach Grenada flohen, wo dann aber dummerweise der Sturm hinwegfegte und deshalb auch uns am Rand traf.
Am Nachmittag des 4. Tages gegen 16:30 Uhr haben wir etwas Großes an der Angel. Wir hören es als die Angel im Halter das erste Mal durchbricht. Alex hat nur noch 2/3 vom Griff, schafft es aber dennoch, den Fisch ans Boot zu ziehen. Die Angel ist gefährlich durchgebogen: so etwas Großes hatten wir noch nie an der Angel und wir haben ein bisschen Schiss vor dem, was wir da gefangen haben. Dann ist der Thunfisch (ein wunderschöner Yellowfin Tuna) an unserem Boot: er hat die Länge einer Rumpfbreite, also ca. 1,6m! Aber gerade, als ich ihn mit dem Haken sichern will, bricht die Angel nochmals durch, die 80 kg Angelschnur (!) reißt und der Tuna samt Köder und einem Stück Angelschnur ist weg. Es ist erstaunlich, dass so ein großes Tier auf so einen kleinen Köder geht, der für Mahi-Mahis gedacht ist. Armer Fisch, hoffentlich wird er den Haken wenigstens wieder los. Später rüsten wir auf eine stärkere Angel auf.
Gegen 19:45 Uhr am 4. Tag merken wir, dass wir viel zu schnell sind: Bonaire liegt nämlich bereits vor uns. Da wir nicht mitten in der Nacht ankommen wollen, müssen wir irgendwie die Nacht rumkriegen, also „verstecken“ wir uns hinter Bonaire im Windschatten, weil das Meer dort wunderbar ruhig ist und wir uns erholen können. Sobald wir um die Ecke biegen, werden wir freundlich von der Coast Guard begrüßt. Wir erklären unser eigentliches Ziel (Bonaire ist zu diesem Zeitpunkt nur mit Test oder Quarantäne erreichbar) und dass wir ausruhen wollen. Und so dümpeln wir ca. 3 1/2 Stunden vor der Küste Bonaire herum, um gg 23 Uhr eine Halse nach Curaçao zu machen. Gegen 6:00 Uhr sind wir 5 NM vor Curaçao, gegen 8:00 Uhr trauen wir uns, die Coast Guard über VHF 16 anzufunken, weil uns anscheinend überhaupt keiner bemerkt. Interessiert es keinen, dass wir da sind? Nach einigen Versuchen bekomme ich eine Antwort und wir dürfen in Spanish Water (die große Lagune von Curaçao) ankern, in der Kabrietenbaai. Auch da kommt niemand zu uns und wir dürfen uns komplett frei bewegen.
Gilles von der Theory (zusammen mit seiner Tochter Noémie) ist da. Er ankert zufällerweise genau neben uns, was uns unheimlich freut. Wir gehen davon aus, dass unser Freund uns viel über Venezuela zu erzählen hat (siehe letzter Beitrag) und tatsächlich sitzen wir etliche Abende bei einem Bier und/oder Abendessen zusammen. Wie bereits im letzten Bericht erwähnt, muss man sich zu diesem Zeitpunkt vorher schriftlich in Willemstad anmelden. Gilles, aus Venezuela kommend, hatte von diesen Formerfordernissen überhaupt keine Ahnung und ist einfach losgesegelt. Vor Curaçao haben sie ihn dann in 2m hohen Wellen 2 Stunden lang warten lassen. Völlig entnervt ist er dann einfach in die Lagune rein und bekam prompt Besuch von Coast Guard und Arzt. Die einzige Frage, die er beantworten musste, war, wie er sich fühlte. Es wurde Temperatur gemessen und dann war er auch schon einklariert. Da Gilles bereits einen Mietwagen hat, fährt er uns zu den beiden Büros (Zoll und Immigration), um einzuchecken. Das ist nämlich in Curaçao etwas komplizierter als anderswo, weil man ewig fahren muss und die beiden Büros auch noch an verschiedenen Orten liegen. Dank Gilles ist das schnell erledigt.
Wenn ich gefragt werde, wie ich Curaçao mit einem Wort beschreiben würde, dann würde ich sagen: Kakteen! Überall Kakteen und bei jeder Wanderung ziehen wir große Stacheln aus unseren weichen Schuhsohlen. Und… oh man, ist das heiß hier! So viel geschwitzt, wie auf Curaçao, haben wir noch nie. Selbst der Hochsommer in der Türkei war dagegen angenehm, weil es da nachts auch wieder abkühlt. Aber auf Curaçao warten wir vergeblich auf eine kühle Brise. Die gibt es schlicht nicht. Selbst nachts sind es mindestens 31-34 Grad. Auch ohne dass wir uns bewegen läuft uns der Schweiß am Körper herunter. Das Wasser in der Lagune hat Badewannentemperatur, hat also überhaupt keinen Kühlungseffekt, es sei denn, man liegt 3 Stunden drin. Das aber will man bei dem grünen Wasser auch wieder nicht. Wir entdecken, dass wir mit dem Dinghi zum Dock des Hotels an der Laguneneinfahrt fahren können, wo wir dreimal die Woche schwimmen gehen und unsere Bahnen ziehen. Mit Tauchermaske können wir beim Schwimmsport auch noch Fische gucken. Und da dort etwas Wasser von draußen in die Lagune gespühlt wird, ist es zwar immer noch ganz schön warm, aber kühler als am Boot.

Als Gilles für zwei Wochen nach Hause fliegt, gehen wir mit Noémie den höchsten Berg Curaçaos hoch. Der ist 372 m hoch und liegt im Christoffel Nationalpark. Das allein wäre keine Herausforderung, wenn es nicht so erdrückend heiß wäre! Wir starten gegen 8 Uhr morgens und während die 20jährige Noémie glücklich Weg und Steine hochhüpft, Alex lässig mit unserem Rucksack dahinschreitet, dreht sich mir der Bauch um. Mein Kreislauf spielt total verrückt und mein Körper will einfach nicht. Ich bin knallrot, das Herz rast. Trotzdem schaffen wir es gemeinsam nach etlichen kurzen Pausen zum Gipfel. Wir haben einen wundervollen Blick über die Kakteeninsel. Neben uns zwitschert ein Trupial mit seinem leuchtend orangefarbenen Gefieder. Zurück auf dem Parkplatz schreiten mehrere Kara Karas (Geierfalken) interessiert herum. Allein der Berg ist uns trotz der Hitze nicht genug, denn wir wollen, dass sich der Eintrittspreis in Höhe von ca. 15 €/Person auch lohnt. In dem kleinen Nationalpark gibt es verschiedene Wanderwege und so suchen wir uns den heraus, der am spannendsten klingt. Wie das immer so ist, klingen die Beschreibungen viel interessanter als es letztlich ist. Aber wir haben dafür jede Menge Spaß mit den vielen Leguanen, die überall herumlaufen und auf oder an den Bäumen und Kakteen herumhängen. Das, was ich bisher nur aus Terrarien kannte, läuft hier tausendfach herum. Nicht nur im Nationalpark, sondern auch am Strand, auf den Straßen, auf den Gehwegen. So sieht man häufig überfahrene Leguane, wie in Deutschland Hasen, auf den Straßen. Und am Strand muss man auf passen, dass die kleinen Räuber einem nicht das Essen vom Tisch klauen.
An anderen Tagen gehen wir mit Noémie und Gilles schnorcheln. Wir fahren die schönsten Strände ab, sind aber vom Schnorchelerlebnis mäßig überzeugt. Wenn man einmal die Tobago Cays… Ja, ja, ich hör ja schon auf. Was sonst noch? Sonst gibt es gar nicht viel auf Curaçao zu entdecken. Die Gegenden sehen alle gleich aus (Kakteen, dornige Büsche, niedrige Bäume), und in den östlichen Zipfel von Curaçao kommt man schon gar nicht mehr: gesperrt. Das ist so typisch Agenda21 / Agenda 2030 (unter dem Deckmantel des „Great Reset“ bzw. „Build Back Better“ – das klingt immer sehr hübsch, bedeutet aber das Gegenteil): immer mehr Gebiete werden weltweit abgesperrt und zum „Naturschutzgebiet“, soll heißen „zum entvölkertem Gebiet“ erklärt. Wie verlogen der Naturschutz ist, zeigt der WWF ziemlich gut, der 1961 von jemandem gegründet wurde, der aus reiner Mordlust Tiere abschlachtet: Prinz Philipp! Beim WWF geht es NICHT um den Schutz von bedrohten Tierarten (siehe Allen Douglas: „The Oligarch’s Real Game Is Killing Animals and Killing People“ im Executive Intelligence Review (EIR), S. 32). Wieso ausgerechnet der östliche Teil Curaçaos komplett (!) gesperrt ist, erschließt sich mir nicht, weil es dort einfach nichts gibt. Den Schutz der Unterwasserwelt kann ich noch nachvollziehen, aber ein großes Gebiet einfach abzusperren. Um das klarzustellen: wir dürfen dort nicht mal spazieren gehen! Es gibt dort auch keine anderen Tierarten oder so. Es wird den Menschen einfach weggenommen.
Curaçao ist, was die „Pandemie“-Maßnahmen betrifft, glücklicherweise sehr locker. Zwar hatte auch Curaçao im Frühjahr 2020 einen Lockdown, hatte dann relativ schnell jedoch unter (sehr teuren) Quarantänebedingungen wieder geöffnet. Hier herrscht keine Maskenpflicht und hier wird noch – völlig richtig – auf die Eigenverantwortung der Bürger gesetzt: wer eine Maske unbedingt tragen möchte und sich damit sicherer fühlt (es ergibt sich bereits logisch aus der Größe der Viren, dass die Masken keinen Schutz bieten), soll es tun, aber niemand wird gezwungen. Schließlich gibt es die Erkältungs-/Influenzawelle ja auch nicht erst seit 2019/2020.
Das bedeutet freilich nicht, dass Curaçao machen kann, was es will. Mal abgesehen von korrupten Politikern, wie es sie ja leider weltweit en masse in Regierungskreisen gibt, wird Curaçao von den Niederlanden erpresst, nach dem Motto: „Wenn keine Maßnahmen implementiert werden, schicken wir keine Touristen nach Curaçao!“ Und was soll Curaçao schon machen? Obwohl es keinerlei Gründe dafür gab und doch extra diese Testerei eingeführt wurde, wird Curaçao dazu gezwungen, irgendwelche nicht nachvollziehbaren Maßnahmen zu ergreifen, zB die nächtliche Ausgangssperre. Curaçao, bzw. alle drei ABC-Inseln leben vom Tourismus, also werden sie sich fügen. Wir kennen das bereits von Barbados: es gab keinerlei Grund für einen Lockdown, aber just in dem Moment, als Barbados 100 Mio $ in einem Fund erhielt, dessen Vorsitzende die eigene Premierministerin ist (!) – ein Schelm, wer Böses dabei denkt -, jedenfalls, da war die Insel für wenige Wochen dicht. Einfach so. Ohne Grund. Regierende mit Cochones, die sich dieser perfiden Erpressung des IWF und der Weltbank entgegenstellen (wie zB Mr. Lukaschenko (Weißrussland), erfahren dagegen eine mediale Hetzkampagne und einen strategischen Angriff der sogenannten „Opposition“. Da kann man mal sehen, wie verlogen die Politik und die Medien sind und dass es um etwas ganz anderes geht als um unsere „Gesundheit“, denn diese war und ist der Politik schon immer völlig egal. Man muss sich ja nur die Frage stellen, weshalb 2019 27 Krankenhäuser und in 2020, in der absolut tödlichen Pandemie, nochmal 20 Krankenhäuser geschlossen (!) wurden, obwohl stets angeblich eine Überlastung der Krankenhäuser prognostiziert wurde. Ich wundere mich immer wieder über Menschen, die, trotzdem die Politik sie über Jahrezehnte beschissen hat (zB Riesterrente, Rüruprente, Kapitallebensversicherung etc), immer noch glauben, dass die Politiker nur das Beste für das Volk wollen. Das erinnert mich an das, was der ehemalige CIA-Chef William Casey einmal sagte: „Wir werden wissen, dass unser Desinformationsprogramm wirksam ist, wenn alles, was die Öffentlichkeit glaubt, falsch ist.“ Und trotzdem man auch in der „Pandemie“ deutlich sehen kann, wie hübsch sich die Politiker die Taschen vollstopfen, glauben die Menschen immer noch, es ginge um sie, um das Volk. Das kann doch nur kognitive Dissonanz sein, oder?
Jedenfalls haben wir hier auf Curaçao zumindest nächtliche Ausgangssperre, was uns nicht beeinträchtigt, da wir ohnehin nachts nicht ausgehen. Dafür dürfen dann weiterhin Touristen kommen. Die Einheimischen feiern ausgelassen am Strand, grillen, haben Spaß – sie LEBEN. Natürlich läuft das Touristengeschäft weit unter dem Niveau der Vorjahre, was für viele Menschen den (absichtlich von der Regierung herbeigeführten!) unternehmerischen Tod bedeutet. Die logische Konsequenz: Die Kriminalität steigt. In der Zeit, die wir auf Curaçao verbringen, und das sind ja immerhin 3 Monate, werden mehrere Dinghis, etliche Benzintanks aus Dinghis sowie Dinghi-Außenborder geklaut. Außerdem wird unser Nachbar, ein Einheimischer, der in der Bucht auf seinem Segelboot lebt und Partys für Touristen auf seinem Steg anbietet, mitten in der Nacht bewaffnet überfallen. Keine 100m von uns entfernt! Das sorgt für schlaflose Nächte, denn eines ist sicher: besser wird das nicht. Und jedes Mal, wenn wir einkaufen gehen oder mit dem Mietwagen unterwegs sind, lassen wir MOCEAN und das Dinghi mit mulmigem Gefühl zurück. Theoretisch müssten wir bei manchen Restaurants unsere Daten hinterlassen. Selbstverständlich wollen wir keine echten Daten hinterlassen, denn im schlimmsten Fall würde es für uns eine überzogen teure Quarantäne bedeuten für etwas, das nicht mehr als eine Influenza-Grippe ist. Aber nicht nur wir weigern uns, diesen unsinnigen Zirkus mitzumachen; es gab auffällig viele Adam Smith’s. In den meisten Restaurants liegen zwar die Zettel herum, aber niemand kümmert sich darum; wiederum andere fragen erst gar nicht danach. Man kann also sehen: so richtig ernsthaft wird das nicht betrieben.
Als wir mal wieder mit dem Mietwagen unterwegs sind, es auf einem Parkplatz abstellen, um etwas wandern zu gehen, ist, als wir zurückkommen, die Seitenscheibe eingeschlagen. Nicht, dass das sonst nicht vorkommen würde. Aber wir haben die Gelegenheit, mit der Polizei zu sprechen. Genau wie wir und andere Einheimische ärgern sie sich über den unglaublichen Betrug an den Menschen „im Namen Coronas“. Sie wissen ebenfalls, dass die Tests nicht valide sind und dass es nicht nachvollziehbar ist, wieso anderenorts „auf Teufel komm raus“ getestet wird, ohne dass diejenigen Symptome haben. Kary Mullis, der Erfinder des PCR-Tests, der ganz zufällig im August 2019 gestorben ist, hat selbst gesagt: „Mit PCR, wenn man es gut macht, kann man ziemlich alles in jedem finden. Die Messung ist jedoch nicht exakt. PCR ist ein Prozess, der aus etwas eine ganze Menge macht. Es sagt Ihnen nicht, dass Sie krank sind.“ Die Zahlen, die netterweise von RKI hochgezählt werden, sagen damit überhaupt nichts aus: es handelt sich lediglich um „positiv Getestete“ und selbst dieses „Ergebnis“ ist auch noch viel zu häufig falsch. Und trotzdem es inzwischen bekannt ist, nimmt die Bundesregierung es immer wieder zum Anlass, Lockdowns aufgrund unzureichender Datenbasis durchzuführen. Trotzdem wir im Grunde nur die alljährliche Grippewelle durchlaufen (wer sich die Daten zB vom RKI oder vom CDC mal angesehen hat: Influenza gibt es seit 2020 nicht mehr!), werden die Menschen mit immer verrückteren Maßnahmen drangsaliert.
Eigentlich wollten wir die ABC-Inseln komplett absegeln und es sah auch erst danach aus, als wäre das möglich, doch dann meldet Aruba erhöhte „Fälle“ und macht wieder komplett dicht. Ausgerechnet. Ich wollte immer schon nach Aruba. Daher machen wir uns Gedanken, wohin wir denn nun ohne Test überhaupt noch können. Die Inseln der Karibik haben die Einreisebedingungen unterschiedlich geregelt: es gibt Inseln, die überhaupt nicht geöffnet sind, dann solche, die sich mit anderen zusammengetan haben (die dem Commonwealth unterstehen) und eine „Travel-Bubble“ gebildet haben (soll heißen, wenn man da einmal mit einem negativen Test eingereist ist, kann man zwischen den Inseln test- und quarantänefrei reisen) und wiederum andere, die ein Ampelsystem eingeführt haben. Ich recherchiere, welche Möglichkeiten wir haben und bekomme die Antwort: Sint Maarten, nördliche Karibik. Allerdings unter der Prämisse, dass wir vorher in Bonaire waren, wenn wir ohne Test einreisen wollen; Curaçao gilt als „nicht sicher“ genug, soll heißen „medium risk country“ (orange), während Bonaire als „low risk country“ (grün) eingestuft ist. Für uns bedeutet das, dass wir die Wahl haben: entweder Test oder 14tägige Quarantäne in der Marina von Bonaire auf unserem Boot. Die Quarantäne passt uns „ganz gut“ (lieber wäre es uns natürlich ohne den ganzen Quatsch), weil wir ohnehin ein paar Arbeiten am Boot erledigen müssen; außerdem möchte ich unser Dinghi anmalen. Unser Plan ist also, über Bonaire testfrei nach Sint Maarten zu kommen, natürlich immer vorausgesetzt, dass sich die Umstände nicht ändern, denn was heute als „low risk country“ eingestuft wird, kann morgen schlagartig „high risk“ sein. Ein positiver PCR-Test reicht und wenn der CT-Wert hoch genug ist, wird jede Probe positiv. Ich frage also in der Harbor Village Marina in Kralendijk an und hole mir das OK vom Amt auf Bonaire. Wir haben inzwischen unsere maximale Zeit auf Curaçao um einige Tage überschritten. Eine Verlängerung würde 250 €/Person kosten, was uns zu viel ist, also überziehen wir einfach und nehmen in Kauf, eventuell für das nächste Mal gesperrt zu sein. Es gibt nämlich keine Überziehungsgebühr. Das nehmen wir dankbar an. Der Aufenthalt kostet uns überhaupt nichts: keinerlei Gebühr, nix. Es ist das erste Mal, dass wir so überhaupt nichts zahlen müssen, weder bei der Einreise, noch bei der Ausreise, noch Ankergebühren. Wir sind begeistert.
Bereits Ende August haben uns Gilles und Noémie zusammen mit dem YouTuber Stephán verlassen – sie wollen mit Hilfe eines Agenten nach Kolumbien einreisen. Wir wünschten viel Glück und dass es dieses Mal besser laufen möge als in Venezuela. Am 2. November 2020 machen uns auf nach Klein Curaçao, um von dort aus gegen Wind und Wellen nach Bonaire zu motoren.