Reiseinfo für Overlander: Oman (Stand: 2018)

Die Informationen basieren auf eigenen Erfahrungen, die wir im Januar und Februar 2018 gesammelt haben. Der Oman hat uns bis zu diesem Zeitpunkt als Reiseland mit am besten gefallen. Es gibt so viele Reisende, die ebenfalls nur so schwärmen. Meer, Wadis, Wüsten und Berge – für jeden Geschmack ist etwas dabei. Wir haben nur einen Monat im Sultanat verbracht – das war definitiv zu wenig. Wer mit eigenem Fahrzeug durchreist, sollte sich mehr Zeit nehmen, um nicht irgendwann ins Rasen verfallen zu müssen.

Ein- & Ausreise

Wir sind mit dem Truck aus den VAE über den Grenzübergang bei Al Ain in den Oman ein- und ausgereist. Sofern man nicht schon eine für den Oman gültige Kfz-Haftpflichtversicherung bei sich führt, kann und muss man eine solche an der Grenze abschließen. Dafür gibt es einen Schalter in der Halle, wo man auch das Oman-Visum erhält. Die Kosten variieren je nach Kategorie des Fahrzeugs. Wir haben es tatsächlich geschafft, für einen Monat nur 19 OR zu bezahlen, weil der nette Herr unseren Truck einfach als Van (deswegen ja auch CaraVAN *lol*) eingestuft hat – das ist mal pragmatisch. Auf Musandam hatten wir nicht so viel Glück, denn dort mussten wir um die 25 OR für nur eine Woche zahlen. Der junge Mann ließ sich nicht überreden, uns weniger zu berechnen. Truck sei Truck, hat er gesagt.

In die Exklave Musandam kommt man nur über die gut ausgebaute Straße an der Westküste. Wenn man nicht ein Multiple Entry Visa hat, muss man hier erneut für ein Visum bezahlen (mindestens 20 OR für ein Monatsvisum = ca. 40€, selbst wenn man nur ein paar Tage bleiben will) und eine KFZ-Haftpflichtversicherung (mindestens für 7 Tage) abschließen, falls man keine gültige dabei hat. Das Carnet de Passages wird auch hier abgestempelt.

Wichtig: Um in den Oman einreisen zu können benötigt man grundsätzlich das Carnet de Passages! Unbedingt darauf achten, dass das Dokument richtig abgestempelt wird! Bei der Einreise auf Musandam (Exklave des Oman) ist es uns passiert, dass die Beamten keine Ahnung hatten, wie man mit einem Carnet umgeht. Interessanterweise wurde bei uns, als wir über Al Ain in den Oman ein- und ausgereist sind, das Carnet de Passages überhaupt nicht abgestempelt.

Visum

Deutsche Staatsbürger benötigen ein Visum. Dieses kann man (nach Auskunft des Auswärtigen Amts) bei der Ankunft in Maskat erhalten, oder an der Grenze, wie wir es gemacht haben. Es gibt auch die Möglichkeit, ein Visum online zu beantragen.

Diesel

Überall im Oman bekommt man an den Tankstellen, zB Omanoil, Shell, Al Maha, Diesel. Zum Zeitpunkt 2018 haben wir 0,45-0,50 €/Liter bezahlt. Man bekommt keinen Diesel nach EN590-Norm!

Internet

Die zwei wesentlichen Anbieter sind Omantel und Ooredoo. Wir hatten das Gefühl, dass man in den Bergen und Wadis mit Ooredoo bessee bedient ist, weil wir mit Omantel ab und zu kein Netz mehr hatten, wo aber Ooredoo noch angezeigt wurde. Wir haben nur Erfahrung mit Omantel gesammelt, daher gehe ich hier nur auf Omantel ein. Von der Grenze Al Ain muss man erst bis nach Ibri fahren, wo es den ersten Omantel-Shop an der Hauptstraße rechts gibt; man kann vor dem Laden gut parken. Die Karte für Touristen nennt sich HAYYAK. Es gibt die Data-SIM mit 3 GB, 5 GB und 10 GB. 10 GB kosten 25 OR (ca. 50€). Darüber hinaus wird noch 2 OR allein für die Karte berechnet. Bezahlen kann man mit der Visa-Card, wie überall im Oman.

Geld & Einkaufen

Geld kann man an zahlreichen Bankautomaten abheben, die man überall leicht findet. Zahlung mit Visa-Card ist kein Problem. Die Währung im Oman heißt Oman Rial (OR). 1 OR = 1000 Baisa, was zunächst etwas für Verwirrung sorgen kann. Einkaufen kann man in den zahlreichen kleinen Läden, aber auch im weitverbreiteten LULU-Supermarket mit reichhaltigem Angebot und unglaublich vielen Produkten aus Europa und Amerika. Teuer sind zB Käse aus Frankreich; Kaffee ist auch nicht gerade günstig.

Wasser holen

Wasser ist in den Staaten auf der arabischen Halbinsel ein Problem. Anders als in den anderen Ländern wird man hier schwerlich in den Bergen Wasser finden. Hat man nur einen kleinen Tank und kann diesen mit Kanistern füllen, dann könnte man zB an den Moscheen Wasser holen. Ob das Trinkwasser ist, ist fraglich. Überall im Oman sieht man weiße Tonnen auf den Dächern (auch bei Moscheen), in denen das Wasser gespeichert wird, dass die vielen Trinkwasserfahrzeuge (blaue Laster) bringen und einspeisen. Wir würden das Wasser vor dem Trinken auf jeden Fall filtern. Es scheint hier und da auch Trinkwasserleitungen zu geben, aber die weißen Tonnen sind stark verbreitet. Wenn man einen großen Tank hat, wie wir, und den man nur mittels Schlauch füllen kann, dann gibt es drei Möglichkeiten:

1) Man sucht sich einen Wasserturm,

Wasserholen im Oman
Hier holen wir Wasser an einem Wasserturm der Omanischen Regierung

der möglichst einen geeigneten Anschluss hat, um einen Schlauch anzuschließen. Diese Wassertürme gehören der Regierung und versorgen alle Menschen in der Umgebung mit Wasser. Aus diesem Grund ist das Wasser, das man dort bekommt, kostenlos! Auch für Touristen! Es gibt auch sogenannte „Water Companies“, die man anrufen kann, um sich Wasser bringen zu lassen. Diese wollen unendlich viel Geld dafür haben (in unserem Fall auf Anfrage 12€ für 350 Liter, auf Musandam). Darauf sollte man sich nicht einlassen, da – wie schon erwähnt – die Wasserversorgung grundsätzlich kostenlos ist.

2) Auch Tankstellen

Wasserholen im Oman
Hier holen wir Wasser an der Shell-Tankstelle auf Musandam. Der Wasserhahn gehört dem Eigentümer des Grundstücks rechts von der Mauer

bekommen das Wasser von der Regierung kostenlos. Tankstellen dürften im Grunde das Tanken von Wasser nicht verweigern; sie tun es aber leider trotzdem aus fadenscheinigen Gründen, die wir nicht nachvollziehen konnten. Auf Musandam gibt einen Hahn an der Shell-Tankstelle in Khasab, ein bisschen versteckt an der Wand zum dahinter befindlichen Gelände. Das Wasser kommt aus der Leitung und kann getrost getankt werden. Ansonsten einfach fragen.

3) Staudamm.

Wasserholen im Oman
Hier pumpen wir das Wasser aus dem Stausee aus dem Kanal

Das klingt jetzt komisch, aber wir haben tatsächlich das Wasser vom Staudamm Wadi Dayqah Dam (Maskat Gouvernement) angezapft. Unterhalb des Staudamms gibt es einen Parkplatz, wo man schon das Rauschen des Wassers hört, das in den Kanal geleitet wird. Voraussetzung, dort Wasser tanken zu können, ist natürlich, dass man eine gute Pumpe dabei hat. Wir haben unsere Pumpe ins Wasser geworfen und das Wasser gefiltert, bevor es in unseren Frischwassertank kam. Ging super und wir hatten keinerlei Probleme.

Wäsche waschen

Wäsche kann man unheimlich günstig

Laundry / Wäscherei Oman
Unsere Empfehlung: die Laundry in Maskat

im Oman waschen lassen. Wer von den VAE in den Oman reisen will und viel Wäsche hat, sollte unbedingt bis Oman warten. Eine wirklich empfehlenswerte Wäscherei (Laundry) haben wir in Maskat (in der Nähe des CAVE-Restaurants in der Straße Way 1920) gefunden: für ungefähr 5-6 Waschmaschinenladungen (auch Bettzeug und Handtücher) haben wir inklusive Waschen und Trocknen umgerechnet 16€ bezahlt (also 8 OR). Ein Wäschstück größer als Socken kostet nur 100-200 Baisa. Socken wäscht die Wäscherei kostenlos mit. Nach 1 1/2 Tagen war die komplette Wäsche abholbereit.

Übernachtung/Stellplätze

Wenn man von Al Ain in den Oman fährt, sieht man links und rechts der Straße Zäune. Trotzdem kann man das Land befahren, denn es gibt immer mal wieder Öffnungen. Die Zäune sollen wohl Tiere (Ziegen, Dromdare) davon abhalten, auf die Straßen zu rennen. An der Küste gibt es ab Maskat zahlreiche Möglichkeiten, direkt am Wasser zu stehen.

In Maskat selber kann man gut auf dem kleinen Zipfel Ras al Baz, gegenüber vom Riyam Parc, stehen, was ein guter Ausgangspunkt für eine Tour durch die Stadt ist:

Ansonsten natürlich in den Wüsten und in den Bergen (siehe Reisebericht Oman).

Ortsbezeichnungen im Oman

Wir hatten immer wieder Schwierigkeiten, Orte im Oman zu finden. Das liegt daran, dass sie jeder anders schreibt. Selbst im Oman habe ich verschiedene Schreibweisen für ein und denselben Ort gesehen. Daher kann es sein, dass meine Ortsbezeichnungen nicht zu finden sind; aus diesem Grund habe ich an verschiedenen Stellen einen Kartenausschnitt von Maps.me angehängt.

Land & Leute

Der Oman ist ein sauberes Land, was den vielen „Müllsammlern“ zu verdanken ist. Insbesondere um Maskat sieht man sie die Straßen entlanggehen und weggeworfenen Müll aufsammeln. Müll hinwerfen wird im Oman streng bestraft, was offensichtlich Autofahrer trotzdem nicht davon abhält, ihren Müll beim Fahren einfach aus dem Fenster zu werfen.

Die Menschen im Oman sind sehr freundlich. Wenn man allein auf einem Parkplatz steht, kommt es sehr oft vor, dass sich die Omanis direkt neben einen stellen, anstatt einen etwas weiter entfernten Platz zu suchen. Ein Phänomen, das uns auch in den Emiraten besonders aufgefallen ist. Das stört weiter nicht, würden sie dabei nicht laute Musik hören – und das teilweise auch mitten in der Nacht – oder direkt unterm Heck Feuer machen.

Man sollte es vermeiden, in Wadis zu übernachten. Es können sich reißende Flüsse bilden, sobald es in den Bergen regnet. Das muss man nicht mal unbedingt mitbekommen.

Straßenverkehr

Die Straßen im Oman sind sehr gut. Auch die Pisten im Oman sind gut befahrbar. Der Straßenverkehr ist gesittet und überschaubar; ab Maskat Richtung Süden wird es immer ruhiger, weil das Land dort weniger besiedelt ist. Aufpassen muss man vor allem wegen der vielen Dromedare, die überall unvermittelt auf die Straße rennen oder einfach rumstehen (auch hinter Kurven und Kuppen!). Gerne gesellen sich dazu noch Ziegen und Esel.

Dromedare auf der Straße im Oman
Damit muss man immer rechnen: Dromedare mitten auf der Straße im Oman

2 Gedanken zu “Reiseinfo für Overlander: Oman (Stand: 2018)

  1. „Der Oman ist ein sauberes Land, was den vielen „Müllsammlern“ zu verdanken ist.“

    Unsere Erfahrungen von Anfang 2017 (vier Wochen mit einem gemieteten Toyota durch den Oman) sehen da leider ganz anders aus.

    Für Muskat stimmt das vielleicht, aber an der langen Küste nach Süden, und auch in vielen Wadis haben die Omanis ein akutes Müllproblem (weil es da eben keine Müllsammler gibt!).
    Die Küste ist eine Müllkippe, da die Fischer allen Müll ins Meer werfen, der dann wider angeschwemmt wird (vor allem Plastikflaschen). Wir haben daher an der Küste, die ansonsten menschen- und touristenleer ist, zum Teil nicht gecampt, da wir nicht auf einer Müllkippe übernachten wollten.
    Auch in den Wadis, wo Omanis feiern oder campen, bleibt der Müll einfach liegen.
    Wir haben bei den Sugar Dunes, am Strand und im Umkreis von unserem Zelt, einigen Müll zusätzlich eingesammelt.

    Ansonsten können wir Eure Einschätzungen und Beobachtungen voll bestätigen, mit und ohne Müll ist Oman auf jeden Fall ein tolles Reiseland :).

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    1. Hallo Helmut,

      danke für Deinen Kommentar! Wir sind offensichtlich eine andere Strecke gefahren, denn wir haben das anders erlebt. Da wir nur an einigen Orten direkt am Meer standen, können wir auch nur diese Orte beurteilen. Ein Ort ist uns tatsächlich auch negativ aufgefallen, und zwar Al Hadd. Aber das ist ein Ort von vielen. Die Wadis, die wir durchfahren haben, waren durchweg sauber. Aber wie gesagt: wir können nur die Orte betrachten, die wir besucht haben.

      Viele Grüße
      Nicole & Alex

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