Am Abend erreichen wir den Grenzposten an der Küste.
Ausreise aus VAE
Wir fahren am Zollgebäude, das sich auf der Ausreiseseite befindet, vorbei, parken den Benz vor der Schranke und stehen im Gebäude der Passkontrolle. Ein Beamter schickt uns ohne Fahrzeug zurück zum Zoll. Der Zoll will aber das Auto sehen, also müssen wir wieder zu Fuß zurück. Auto holen. Wir fahren gegen die Fahrtrichtung, dann rechts vors Zollgebäude. Die beiden Beamten gucken gar nicht rein, vergleichen nur Kennzeichen. Der Zollbeamte fragt, wo er den Exit-Stempel im Carnet de Passages hinmachen soll. Wir erklären. Der kleinere von beiden muss sich umdrehen und auf dem Rücken haut der andere die zwei Stempel drauf. Fertig. Ich sage, dass er wenigstens noch das Datum draufschreiben könnte. Also schreibt er. Zurück zur Passkontrolle mit dem Fahrzeug: wir müssen wieder 60 AED Ausreisegebühr für uns beide zahlen, bekommen Stempel in die Pässe, fertig. Weiter zum Omanischen Teil.
Einreise Musandam
Wir gehen zur Passkontrolle, bekommen aber erst Stempel in die Pässe, sobald wir die Versicherung für das Fahrzeug abgeschlossen haben. Leider ist man hier nicht so pragmatisch wie bei der Einreise über Al Ain. Truck ist Truck, also zahlen wir auch für einen großen. Wir entscheiden, die Versicherung nur für 7 Tage abzuschließen: 100 AED. Ein Monat kostet 250 AED. „Teurer Abstecher!“ flüstert Alex. Ich schlucke auch.
Wieder zurück zur Passkontrolle, bekommen wir die Pässe gegen Vorlage der Versicherungsbestätigung und gegen Zahlung von 2 x 20 OR (80€) Visagebühren für uns beide mit Stempel zurück. Außerdem bekommen wir einen Zettel mit blauem Stempel (Ausfahrtspass aus dem Grenzgebiet)
Weiter zum Omanischen Zoll: wir denken, wir sind durch, aber man verlangt das Carnet de Passages. Wir sollen ins Gebäude gegenüber, um das Carnet abstempeln zu lassen. Der Zöllner will gerade schon auf der falschen Seite, nämlich bei Ausreise, abstempeln, aber wir können ihn gerade noch davon abhalten, zeigen ihm auf den anderen Blättern wie es geht, wo er seinen Stempel und seine Unterschrift setzen muss. Wir bekommen alles zurück und dürfen passieren.
Irgendwie habe ich den Zettel mit dem blauen Stempel verlegt, bei dem ganzen Gewusel. Am Grenzausgang will man unbedingt den Zettel sehen, aber den hab ich beim Zoll liegen lassen bzw. dem Mann gegeben…, glaube ich. Jedenfalls stehen wir nun ohne Grenzpass da. Aber netterweise rufen die Soldaten beim Zoll an und bekommen schließlich das OK; wir dürfen passieren. Gegen 19:15 Uhr erst verlassen wir die Grenze. Das ganze Prozedere hat insgesamt 1-2 Stunden gedauert.
Musandam
Musandam war bis vor 2005 noch militärisches Sperrgebiet. Seitdem finden immer mehr Touristen den Weg in die Exklave. Sie besteht im Grunde aus Felswänden des Hajar-Gebirges, die hier ins Meer fallen. Aus diesem Grund nennt man Musandam auch „Norwegen des Mittleren Osten“. So richtig viele schöne Stellplätze haben wir nicht gefunden; man kommt ja gar nicht überall hin. Es gibt zum einen den großen Strandabschnitt vor Khasab, am Bassa Beach. Zu der Zeit, als wir da waren, Ende Februar, war das Wasser leider voller Quallen und nicht zum Baden geeignet.

Die sehr gut ausgebaute Hauptstraße auf Musandam endet abrupt vor einer Felswand am Park Birkat Khaldiyah. Ein Baum erhebt sich mitten auf der Straße; dann ist Schluss. Im Inneren der Halbinsel führt eine staubige, enge Piste, die Jabal Sayh Road, durch das Hajar-Gebirge. Als Non-Resident kann leider nicht bis zur Grenze der VAE, zum Grenzort Dibba, fahren, es sei denn, man hat eine spezielle Erlaubnis. Wir fahren bis hinter den Militärstützpunkt am höchsten Berg der Halbinsel. Dort stehen wir drei Nächte mit dem schönsten Blick auf die herrliche Berglandschaft Musandams.
2 Gedanken zu “Omans Exklave: Musandam”