…der Allium- und Staurophobie. Und außerdem hat er auch noch Angst vor Weihwasser. Graf Dracula ist’n ziemlich armer Kerl.
Und fast hätt‘ ich’s vergessen…
Als wir uns von den Karpaten wieder auf den Weg in die Werkstatt machen, wollen wir uns noch Draculas Schloss (von außen) angucken. Wenn man schon in Transilvanien ist, gehört das irgendwie dazu.
Graf Dracula entstammt ja Bram Stokers Feder, einem irischen Schriftsteller. Er hat sich dabei wohl von Vlad III. Drăculea inspirieren lassen, ein Woiwode (slawischer Herrschertitel und dem „Herzog“ am ähnlichsten) des Fürstentums Walachei im 15. Jahrhundert. Über seinen Beinamen gibt es verschiedene Thesen: zum einen eine Ableitung vom Lateinischen „draco“, Drachen, zum anderen vom rumänischen „drac“, was so viel wie „Teufel“ bedeutet. Ersteres wird von den Historikern bevorzugt, die auf die Mitgliedschaft seines Vaters im Drachenorden Kaiser Sigmunds schließen lässt. Letzteres klingt natürlich gruseliger und ist im Hinblick auf Vladis grausame Vorliebe für Hinrichtungen durch Pfählung irgendwie passender. Das brachte ihm dann postum auch noch den hübschen Beinamen Țepeș, „Pfähler“ ein. Angeblich soll er auch noch das Blut der Aufgespießten getrunken haben, aber da wird wahrscheinlich gern übertrieben. Angeblich war keine Leiche in Vladis Grab, aber es ist auch nicht hilfreich, wenn man gar nicht weiß, ob man überhaupt das richtige Grab erwischt hat :D.
Das Schloss Bran (deutsch: Törzburg) befindet sich in Bran, rund 30 km von Brașov (Kronstadt) entfernt. Nun hat aber Vlad III. Drăculea mit Schloss Bran genauso viel zu tun wie die Seegurke mit Ballet: nämlich nix. Vlad hat das Schloss wahrscheinlich nie gesehen, geschweige darin gewohnt. Weil das Schloss aber den Beschreibungen in Stokers Roman „Dracula“ so ähnelt, wird dieses Schloss nun Touristen als DAS Dracula-Schloss präsentiert. Und da steht es nun hinter schönen roten Rosen auf einer Anhöhe mitten in der Ortschaft Bran in Siebenbürgen und sieht so gar nicht Dracula-mäßig aus. Ich habe mir sehr viel Mühe gegeben, es auf dem Foto ein kleines bisschen schaurig aussehen zu lassen :D.
Ich habe gelesen, dass eine New Yorker Anwaltskanzlei das Schloss Bran angeblich zum Kauf anbietet. Es gibt keinen genauen Kaufpreis, aber Experten schätzen den Wert dieser Unterkunft auf (da habe ich verschiedene Beträge gelesen) rund 80-100 Mio Euro. Wer also das bisschen Kleingeld hat, sollte sich das mal überlegen: die Umgebung ist wirklich hübsch:

Ok, man muss damit rechnen, dass einem ständig Touristen durchs Schlafzimmer rennen… Achso: die Eigentümer sind Angeboten gegenüber sehr aufgeschlossen. Also, wer ein neues Zuhause sucht, bitte an die Anwaltskanzlei Herzfeld and Rubin in New York wenden! 🙂