Ein Elch, ein Elch!

Wir sind ja nun schon seit zwei Monaten in Norwegen unterwegs. Überall sieht man Schilder, die vor querenden Elchen warnen, aber es läuft uns einfach keines der Tiere über den Weg. Die einzigen Elche, die wir sehen, befinden sich auf besagten Warnschildern. Ich entwickle sogar eine hochtechnologische Elchfalle: ein durch einen Faden an leeren Bierdosen gebundener Apfel, den ich aus dem Fenster hänge. Sobald der Elch an den Apfel geht, sollen die leeren Bierdosen Alarm schlagen. Aber nix! Obwohl wir an verschiedenen Stellen direkt neben Elchspuren parken, kein Elch. Irgendwann halten wir die Elche sogar für einen Marketinggag. 

Als wir vom Nordkap der E6 nach Tromsø folgen, sehen wir plötzlich einen Elch, der im Vorgarten eines Hauses genüsslich am Bäumchen knabbert. Ich schreie aufgeregt: „Ein Elch, ein Elch!“Alex tritt auf die Bremse, der Fusel kommt durch die vereiste Straße erst weitere 10 m weiter zum Stehen. Ich laufe den Weg zurück. Durch mein Gerenne erschreckt rennt aber der Elch weg. In respektvollem Abstand bleibt er dann stehen und guckt zurück. Ich stapfe langsam im knietiefen Schnee hinterher. Das ist ihm dann wohl zu wenig Abstand, so rennt er weiter auf die andere Straßenseite durch ein paar Vorgärten Richtung Wasser. Das hält mich nicht ab, ich also hinterher. Ich stapfe gerade durch den Garten eines nicht eingezäunten Hauses, da pfeift mich die Bewohnerin zurück. Ich entschuldige mich und erkläre, ich hätte einen Elch gesehen. Ja, auf dem Kenntisstand sei sie auch. Ihr Mann habe sie angerufen, dass ein Elch in der Gegend sei und nun warte sie auf dessen (Mr. Elch’s) Ankunft in ihrem Garten, bereit zum Schießen mit der Fotokamera. Sie holt mich zurück auf ihre Veranda und zusammen mit ihrer Tochter stellen wir dem Elch nach. Ich frage sie, ob sie nicht öfter Elche sähe. Ja doch, sogar ziemlich oft. 

In ihrem Garten landet das Tier zwar nicht, aber er läuft am Wasser entlang, wo mir nach ein paar Anläufen ein paar Fotos gelingen.

 

Knietief im Schnee steckend versuche ich nochmals (dieses Mal auch mit einem Apfel für einen Bestechungsversuch bewaffnet) näher an das Tier heranzukommen. Vergebens, es will nicht. Ich bin bei Tieren immer sehr auf Streichelkurs; ist schon gut, wenn die Tiere da wenigstens Abstand zu mir halten. Und wenn man endlich einen Elch gesehen hat, sieht man gleich mehrere hintereinander. Und so können wir – allerdings in weiter Entfernung – weitere Elche am Wasser an Bäumen knabbern sehen.


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