Nachdem wir sechs Nächte am Praia da Ponto Ruiva verbracht haben, wollen wir uns den nächsten Strand anschauen. Nur ein kleines Stückchen weiter entscheiden wir uns für den Praia da Muração. Wieder fahren wir eine lange sandige Piste zum Strand und denken schon im letzten Abschnitt „Oh, das is‘ aber mal steil!“ In dieser schönen kleinen Bucht verbringen wir weitere drei Nächte. Die Wellen sind hier ziemlich hoch und uns ist es etwas zu felsig zum Surfen. Uns gefällt, dass wir mit dem WoMo direkt am Strand stehen können. Zu Fuß laufen wir einfach drauf los, erst nach rechts zu dem großen Strand – Praia do Amado – mit langen gleichmäßigen Wellen, am nächsten Tag dann nach links über Felsen mit einer kleinen Kletterpartie zum nächsten sehr abgelegenen Strand.
Nach den drei Nächten wollen wir weiter, packen alles zusammen und fahren los…. erster Gang und Vollgas. Mit 4000 Umdrehungen und das Gaspedal fest durchgetreten fahren wir die steile Piste an…… und kommen den Berg nicht hoch! Der Weg ist sehr staubig, viele lose Steine machen das Fahren problematisch und viele tiefe Rinnen sorgen dafür, dass wir eine bestimmte Linie fahren müssen. Auf dem feinen Staub rutscht der Graue hin und her, mit und ohne ASR (Antischlupfreglung). Nach dem zweiten erfolglosen Anlauf kommt ein junger Portugiese und möchte uns helfen. Wir füllen die Rinnen und Löcher mit ein paar Steinen auf, aber das ist gar nicht das Problem. Als Alex ein drittes Mal anfährt, schleudert unser WoMo die Steine einfach weg. Das wirkliche Problem ist: wir sind zu schwer. Die Reifen auf der Antriebsachse haben bereits tiefe Schnitte bzw. es sind grosse Stücke rausgerissen; wir haben nur noch wenige Versuche! Alex hat die Idee, ein letztes Mal anzufahren, um soweit wie möglich zu kommen. Dann würden wir das WoMo ausräumen. Ja…, und das machen wir dann auch. Alex fährt soweit er kommt und wir räumen gemeinsam die gesamte Heckgarage aus, und das ist richtig viel und schweres Zeug! Zwei Surfboards, Windsurfequipment, schwere Werkzeugkisten, Getränkekiste, die schwere Kiste mit dem Kletterequipment und und und… Die Fahrräder kommen auch noch runter.
Wie verteilen unser Hab und Gut an der Seite der Piste schon ca. 20 Meter höher. Glücklicherweise kommt in dieser Zeit niemand von oben oder unten. Außerdem entleeren wir unseren Frischwassertank mit dem wertvollen Trinkwasser *schnüff*.
Nach dem Ausräumen fährt Alex wieder rückwärts runter, um jetzt – wesentlich leichter – mit Anlauf den Berg hochzufahren und er fährt und fährt und fährt wieder im ersten Gang mit Vollgas so weit, bis er gefahrlos anhalten kann.
GESCHAFFT! Glück gehabt! Nur, steht jetzt unser Grauer so weit, dass ich ihn kaum noch sehen kann. Für uns bedeutet das nun, das ganze verteilte Zeug um die 600 Meter bergauf zu schleppen.
Eine schweißtreibende Sache bei der Hitze. Die Sonne brennt. Natürlich kommt jetzt niemand mit einem Fahrzeug vorbei, der uns helfen könnte. Bis auf drei schwere Kiste haben wir schließlich alles zum WoMo geschleppt, als dann doch noch Rettungsschwimmer in einem Geländewagen an uns vorbei zum Strand runter fahren. Wir reden uns gut zu, dass sie nur kurz ihre Runde drehen und wieder raufkommen. Wir warten ein paar Minuten, aber es tut sich nix. Alex trägt gerade eine schwere Kiste nach oben, ich schleppe die restlichen schweren Kisten 50 Meter weiter, als die Rettungsschwimmer wiederkommen. Ich wedle aufgeregt mit den Händen, aber die halten schon von alleine an und laden alles auf. Mich nehmen sie auch noch mit. Eine erheblich Erleichterung, denn unsere Arme und Beine sind schon schlapp. Wir laden alles wieder ins WoMo und sind mit einer Verzögerung von sagenhaften vier Stunden wieder unterwegs.
Und so sehen unsere Reifen nach dieser Aktion aus:
Der nächste Halt ist Odemira, wo wir es noch einmal mit dem Surfen probieren wollen. Die Wellen sind für uns Anfänger ziemlich hoch, also gehen wir noch ein bisschen am Strand spazieren. Dieser riesige Strandabschnitt ist wirklich traumhaft:
Hallo Nicole Alex,
wir waren in 2017 an der gleichen stelle nur war es auch noch etwas feuchter mit Rinnsalen. Ich bin den ganzen Weg runter gegangen Inspektion. Habe dann für meinen 7,5to 10m entschieden no go. Wäre dann wohl nur mit Panzer wieder hoch gekommen.
Euch noch viel Spaß auf euren Reisen.
Sonnige Grüße
Susanne & Max
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Hallo Susanne & Max,
das hast Du genau richtig gemacht, so sollten wir das besser auch machen 🙂
Viele liebe Grüße aus Kirgisistan
Alex & Nicole
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