Am Mulhacén – Mit dem Mountainbike in den Wolken

Von der Küste machen wir einen kleinen Abstecher ins Hochland: der höchste Gipfel auf dem spanischen Festland lockt. Der Mulhacén misst ca. 3.400 m und wir wollen rauf…, bzw. so weit es eben geht, weil Alex’ Fuß ja immer noch Ruhe braucht. Theoretisch könnte man von Pampaneira zumindest bis zum Refugio Poquiera, einer Hütte auf ca. 2.500 m fahren, wenn da nicht die Straße auf einer Höhe von 2.150 m gesperrt wäre. Ab hier fahren Kleinbusse Wanderer zum Berg. Also nehmen wir die Räder runter und folgen dem Weg für die Kleinbusse. Mit dem Wetter haben wir leider Pech: die gesamte Strecke ist total vernebelt und versperrt uns die Sicht auf die wundervollen Landschaft der Sierra Nevada. Nur hier und da erhaschen wir eine kleine Lücke in der Wolkenwand. Von hier aus könnte man bis zum Mittelmeer schauen – theoretisch. Auf einer Tafel am Aussichtspunkt „Puerto Molina“ wird uns gezeigt, was wir bei klarer Sicht sehen könnten. Außerdem können wir die Gipfel der umliegenden Berge identifizieren. Der Mulhacén ist zwar der höchste, aber nicht auch der schönste Berg. Den Pico Veleta finde ich von der Form her viel schöner: schön spitz mit einem Löffel Schnee. Der Mulhacén ist flacher und nicht sonderlich imposant.

Es geht immer bergauf mit einer maximalen Steigung von 13.1 %, 12.5 km mit einer Durchschnittsgeschwindigkeit von 8 km/h. Ab ca. 2.500 m sind meine Hände derart durchgefroren und rot, dass ich den Lenker nicht mehr halten kann – Handschuhe müssen her. Kurze Zeit später sehen wir Wild.

 

Es geht weiter bergauf bis auf 2.701 m, bis zum Refugio dann wieder schnell bergab. Bei der Abfahrt frieren mir die Hände so sehr, dass ich mit Alex Handschuhe tausche. Meine Handschuhe taugen zum Joggen, aber nicht bei rasanten Abfahrten bei Temperaturen im Minusbereich – gefühlt. Hier liegt nämlich noch ein bisschen Schnee. Nach ca. 850 Höhenmeter im bewirtschafteten Refugio angekommen, ziehen wir uns warm an. Ich zittere so sehr, dass ich alles anziehe, was ich dabei habe: zwei Jacken und Regenhose. Wir teilen uns einen großen dicken Kartoffelpuffer mit zwei Spiegeleiern, Alex trinkt `ne Cola, ich eine kleine Milch mit Schokoladenpulver und zahlen dafür stolze 20 Euro! Der Rückweg wird zunächst beschwerlich, weil wir 264 Höhenmeter bergauf müssen, teilweise so steil, dass die Räder durchdrehen, denn der Boden ist sandig und mit großen Kieselsteinen gespickt. Das erschwert das Fahren erheblich, vor allem in dieser Höhe. Aber dann lassen wir die Räder laufen, also zum Teil, weil der Nebel die Sicht auf 5 Meter beschränkt. Ohne Handschuhe frieren mir die Hände derart ein, dass ich kaum Lenker und Bremse halten kann. Je näher wir dem Parkplatz kommen, desto wärmer wird es. Wo es in 1:45 Stunden raufging, sind wir bereits nach 45 Minuten wieder unten.

Blick auf den Mulhacén…, wenn er nicht verdeckt wäre

Hier die Daten unser Mountainbiketour auf einem Blick:

   

 

Am nächsten Tag wollen wir wieder in die Sonne: Málaga ist das Ziel. Da es vom Mulhacén nur bergab geht, fahre ich mit dem Rad vor und Alex mit dem WoMo hinterher. Es wird eine coole und rasante Abfahrt von über 30 km ins Tal, bei der Alex mit dem WoMo kaum mitkommt. Bis hinter Órgiva fahre ich, dann steige ich wieder bei Alex ein.

Blick auf die Brücke hinter Órgiva; Alex kommt mit dem WoMo hinterher

Gegen 17 Uhr sind wir in Málaga, parken auf dem Parkplatz am Castillo de Gibralfaro, das über der Stadt thront und laufen die Wehrmauer des Castillos ab. Am nächsten Tag fahren wir mit dem Rad ins Stadtzentrum Málagas.


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