Heute wollen wir baden. Der Strand ist prädestiniert, das Wasser wieder kristallklar. Da wir aber nicht den ganzen Tag rumliegen können, haben wir bald wieder Hummeln im Hintern und wollen“ nur ein bisschen rumlaufen“. Dieser „kleine Spaziergang“ soll in eine 4-stündige Wanderung ausarten. Es fing damit an, dass wir den äußersten Zipfel der Capo Carbonara interessant fanden: da geht es schroff ins Meer hinein und vom äußersten Zipfel erhofften wir uns einen tollen Blick auf den Leuchtturm auf der kleinen Insel gegenüber. Wir laufen also hin und stellen fest, dass das sehr windig ist auf dem Zipfel. Der heißersehnte Wind ist da, nur leider an der falschen Stelle.
Alex will noch ein bisschen an den Felsen runterklettern. Ich finde das gar nicht witzig und auch nicht ungefährlich, aber er kann mich dann doch überreden. Wir laufen den ganzen Weg wieder zurück und überlegen, wieder Richtung Hafen und dann in die Stadt zu laufen. Da uns an der asphaltierten Straße aber langweilig ist, laufen wir quer feldein Richtung Wohngebiet, was ziemlich unangenehm ist, weil uns ständig irgendwelche hüfthohen Pflanzen pieksen. Leider ist das Wohngebiet komplett eingezäunt, aber nach langem Suchen finden wir eine Mögklichkeit durchzuschlüpfen. Wenig später stehen dann auf der anderen Seite des Zipfels der Capo Carbonara am Meer. Die Fahne ist rot. Ins Wasser gehen sollte man auf dieser Seite nicht. Wir laufen durchs Wohngebiet, treffen auf eine Schlange, die unseren Weg passiert und dann wir auch schon wieder auf der asphaltierten Hauptstraße. Wenig später biegen wir dann einfach mal rechts ein, in der Hoffnung, eine Abkürzung zu finden. Das hat sich gelohnt, denn durch Zufall finden wir einen See mit Flamingos, der durch einen schmalen Strandstreifen vom Meer abgetrennt ist. Überall stehen Schilder, dass die Tiere in Ruhe lassen solle und den See auch nicht betreten dürfe. Wir gehen um den See herum, entscheiden uns, nicht in die Stadt zu gehen, sondern um den See zu dem schmalen Strandstreifen zu laufen, den wir aus der Ferne gesehen haben. Dort angekommen essen wir ein Eis und trinken etwas, gehen am Strand entlang und sehen den Turm.
Den Turm haben wir schon von der anderen Seite vom WoMo aus sehen können. Es ist eine Ruine, die auf einem Berg steht. Wir sind unten am Strand und ich möchte zum Turm. Am Strand springen wir über die großen Steine und bewegen uns zum Berg. Der erste Teil ist noch gut machbar: Alex hilft mir mit den Sprüngen auf die Felsklötze. Aber dann werden die Felsen immer weniger und wir befinden uns schon in einer Höhe, aus der man nicht fallen möchte. Alex geht links herum und will über weitere große, glatte Felsen nach oben klettern. Ich weigere mich und bevorzuge Dornenbüsche. Da Alex vorher schon gesagt hatte, dass es kein Zurück gäbe und ich mutig genickt habe, müssen wir jetzt hoch. Es gibt keinen Weg und die Dornbüsche stehen sehr eng wie eine Mauer vor uns. Alex kommt zu mir (Gott sei Dank) und wir zwängen uns hindurch, wobei Alex den Weg sucht und versucht, Trittflächen in den Büschen zu schaffen.
Die Büsche sind derart starr und haben große Dornen, dass ich mir die Arme und Beine blutig kratze. Sie ziehen an den Klamotten. Wir unterschätzen deutlich die Distanz zum Turm, denn die Kletterei nimmt und nimmt kein Ende. Wir schaffen es am Ende zum Turm. An ihm klettern wir auch noch schnell außen hoch und in eines der Löcher.
Über eine schmale Treppe im Inneren des Turms geht es nach oben. Wir wissen nicht, wie morsch die Konstruktion inzwischen ist, machen schnell ein paar Fotos von der Umgebung. Von hier oben haben wir einen wundervollen Blick.
Wir klettern zügig wieder runter. Zum WoMo nehmen wir den normalen Trampelpfad zur anderen Seite. Ich mache drei Kreuze.